Mittwoch, 30. November 2016

Überall Blumen





Das Bilderbuch "Überall Blumen" von JonArno Lawson ist 32 Seiten lang und kommt in einem Format von  22,7 x 1 x 22,7 cm. Das Hardcoverband ist beim Fischerverlag erschienen.

Das Hardcover hat eine gute Qualität und die Leseseiten bestehen aus etwas dickerem Papier, welche ich von der Haltbarkeit her bei einem Kinderbuch auch mittelgut einstufe.

Die überwiegend grauen Zeichnungen sind vom Künstler sehr schön umgesetzt. Sie wirken sehr melancholisch, düster und strahlen eine unglaubliche Tiefe aus. Mimik und Körperhaltung der Menschen, die graue Stadt, bunte Details und Emotionen werden perfekt eingefangen.

Dieses Buch ist Poesie ohne Worte. Ein Mädchen geht mit ihrem Vater durch die Stadt. Überall sind Grauschatten und düstere, monotone Ecken. Aber es gibt auch überall Blumen und wunderschöne Details, die nur ganz außergewöhnliche Buntkinder wahrnehmen können, wie das kleine Mädchen aus diesem Buch. Es pflückt die Blumen und verschenkt sie weiter und so koloriert es die Welt. Die Bilder wandeln sich von Grau zu Bunt und zeigen wie wichtig kleine Gesten sind und die Wahrnehmung von  Details.

Der stolze Preis von 15 Euro hat mich erst einmal abgeschreckt und ich habe lange überlegt ob ich mir das Werk kaufen soll. Da es mir aber einfach nicht aus dem Kopf ging, hab ich mich doch zu einem Kauf entschlossen und es nicht bereut.

Die Geschichte ohne Worte hat mich zu Tränen gerührt. Das Mädchen kam mir vor wie ein Spiegel meiner selbst. So anders, vielleicht sogar unverstanden bewegt es sich durch den grauen Dunst der zombieartigen Menschen und monotonen, dreckigen Stadt. Dabei nimmt es so viel Farben war, während die anderen blind sind, sieht es so viel Schönheit in den Details. Eine Träne lief meine Wange hinab, als die Zeichnungen mich in sich aufsogen und die Bilder sich immer stärker färbten, nur durch die kleinen Gesten des Mädchens, welche so unglaublich groß und herzlich sind, dass es im Herzen schmerzt. Ach wären doch nur alle Grauschatten wie ein Buntkind, dann wäre die Welt voller berauschender, warmer Farben. Das Bildband ist für Kinder absolut pädagogisch wertvoll und auch für Erwachsene eine Bereicherung die zum Denken und Fühlen verführt.

Fazit: Pädagogisch wertvolles Buch, welches nicht nur für Kinder, sondern auch in seiner Tiefe und im Ausdruck für Erwachsene geeignet ist und zum Denken und Fühlen verführt. Bereichernde Kunst die poetisch ohne Worte von Anderssein, Details und der Wichtigkeit der kleinen Gesten erzählt. Absolute Kaufempfehlung!


Montag, 28. November 2016

Das Katzen-Ausmalbuch






Das Buch "Das Katzen-Ausmalbuch" von Gaby Blam ist 80 Seiten dick und kommt in einem Format von 22,1 x 1,1 x 22 cm aus dem Hause Fischer.

Die Künstlerin Gaby Blam lädt zum Entspannen, Träumen und Malen ein, Neben den Zeichnungen, sind noch Zitate, Geschichten und Sprüche enthalten.

Das Buchformat finde ich zum Malen wirklich toll und das Katzen-Thema ist mega süß. Die Zeichnungen der Künstlerin finde ich zum Ausmalen zu krisselig, was teilweise auch beunruhigend wirkt und der Entspannung entgegenwirkt. Dennoch sind die Katzenmotive an sich niedlich aufgemacht meistens in Verbindung mit Blumen und Schnörkeln. Die Geschichten, Zitate und Gedichte über Katzen als Zusatz finde ich eine tolle Komposition, die zum Träumen und Entspannen einlädt. Mein autistischer Sohn mit Adhs, der ein großer Katzenfan ist, begeistert sich auf jeden Fall sehr für das Buch. Er malt immer fleißig drin rum, wenn die Mama eine Geschichte vorliest. Es hilft ihm tatsächlich etwas abzuschalten und er gibt sich große Mühe beim ausmalen.

Fazit: Zeichnungen nach meinem Geschmack zu krisselig, aber dennoch süß umgesetzt und mit Geschichten, Zitaten und Gedichten eine tolle Komposition. Geschmäcker sind verschieden! Wer jedoch den Stil der Künstlerin mag, dem kann ich das Buch empfehlen!

 

Lennart Malmkvist und der ziemlich seltsame Mops des Buri Bolmen






Das Buch "Lennart Malmkvist und der ziemlich seltsame Mops des Buri Bolmen" von Lars Simon ist 432 Seiten lang und beim dtv Verlag erschienen.

Das Softcoverband hat eine mittelgute Qualität mit schönen dicken Leseseiten und ein sehr individuelles Cover, welches die Blicke gleich auf sich zieht. Cover und Titel machen  neugierig und sind  absolut gelungen!

Lennart sieht einen seltsamen Leierkastenmann im roten Frack und träumt schlecht. Dann verliert er auch noch in einem wichtigen Meeting seine Sprache und wird gekündigt. Ob er wohl überarbeitet ist und ein Burnout hat? Sein seltsamer Nachbar Buri Bolmen wird tot aufgefunden in seinem Zauber- und Scherzartikelladen und vermacht ausgerechnet Lennart seinen Nachlass samt Hund, der sich erst einmal sträubt, dann aber doch das Erbe antritt. Als Mops Bölthorn bei einem Gewitter auch noch mit Sprechen anfängt, denkt Lennart er ist völlig übergeschnappt und bittet seinen nerdigen Kumpel und ehemaligen Arbeitskollegen seinen Geisteszustand zu prüfen. Hat er etwa ne Meise oder ist hier tatsächlich Magie im Spiel?

Die Protagonisten sind absolut schräg. witzig, total individuell und liebenswürdig. Man findet gleich Bezug zu den Charakteren. Besonders der Mops und Lennarts Nerd-Kumpel haben es mir angetan. Der Anwalt des Buches scheint aus einem Paralleluniversum zu stammen. Dann gibts auch noch die verrückte Emma, obwohl sie vielleicht doch nicht ganz so verrückt ist oder etwa doch? Das allein hat doch schon Potenzial und der Anfang beginnt auch sehr vielversprechend. Ich hab mich sehr auf die Geschichte gefreut, beinhaltet sie Fantasy und Krimielemente sowie eine ordentliche Portion Humor. Ich musste auch einige Male schmunzeln und hab mich bei den ersten Abschnitten köstlich amüsiert. Aber dann zog sich das Buch immer mehr wie Kaugummi in die Länge und ich musste mich zwingen weiterzulesen. Wir haben hier ein laaaaanges (lang gefühltes) Einführungsband, welches sehr viele Fragen aufwirft und mit einem offenen Schluss diese nicht beantwortet. Leider wird im Voraus nirgends darauf hingedeutet das es sich hier um eine Buchserie handelt, weshalb ich doppelt enttäuscht bin. So hätte ich mich wenigstens ein wenig darauf einstellen können. Jedoch find ich das offene Ende generell einfach nicht gut gelöst. Es macht weder neugierig auf die weiteren Folgen noch lässt es mich befriedigt mit einem guten runden Abschluss zurück. Ich fühle mich eher wie in der Luft schwebend und hab null Ahnung was ich fühlen und denken soll. Das Buch wirft zum Ende hin noch mehr Fragen auf und kommt einfach nicht in die Gänge. Viele langweilige Sätze und Beschreibungen hätte man durchaus kürzen können, ohne das es der Story geschadet hätte. Die Geschichte und Protagonisten in ca. 350 Seiten aufzubauen ohne dabei wirklich Spannung zu erzeugen und immer mehr Fragen ohne Antworten zu schaffen, halte ich nicht für klug. Der Ansatz ist da und er ist gut, die Charaktere sind toll und die Rahmenhandlung an sich auch, jedoch fehlt dem Ganzen die Würze und Spannung. Es verliert sich alles in Banalitäten. Trotz humorvollen Absätzen, konnte mich das Buch nicht vom Hocker reißen, da viele langweilige Sätze immer wieder folgen, die man hätte ruhig weglassen können. Das Buch ist nicht schlecht, aber auch nicht gut, es ist einfach Mittelklasse! Man kann nur hoffen das die folgenden Bände dann interessanter werden. Ob ich mir die noch antun will, weiß ich jedoch nicht,

Fazit: 340 Seiten Einführungsband wo nur die Protagonisten aufgebaut werden ohne viel Spannung, dafür aber mit vielen unbeantworteten Fragen. Die Protagonisten sind schräg, witzig und liebenswürdig und die Story an sich ist toll, wenn sie sich nicht endlos lange ohne Spannung ziehen würde! Mittelprächtig! 

Mittwoch, 23. November 2016

Der Munkel Trogg Buchserie


Munkel Trogg Der kleinste Riese der Welt




Das Buch "Der Munkel Trogg: Der kleinste Riese der Welt" ist Band 1 einer Buchreihe, die beim Fischerverlag erschienen ist. Das Buch ist 272 Seiten lang, geschrieben von Janet Foxley und illustriert von Steve Wells.

Die Buchreihe ist als Hardcover und als Softcover erschienen.

Die Illustrationen sind sehr kreativ und einzigartig. Der Künstler hatte richtig geniale Ideen. Deshalb ist jede Seite voller Flechten, Schmutz, Pilze, Steine, Riesenfingerabdrücke und auch Munkel und die Riesenbewohner und seine Familie kann man entdecken. Die Riesen und Drachen sind dabei in einem kindlichen Malstil gehalten und es sind Elemente im Kontrast dazu eingefügt wie zB Felsen, die absolut realistisch wie ein Foto wirken. Die Illustrationen sind alle in grau und schwarztönen gedruckt. Es macht richtig Spaß sich durch den Riesenwald im Buch mit dem ganzen Dreck und ekligen Dingen zu wühlen beim Lesen und einige Illustrationen treiben einem auch schon mal das ein oder andere Lachen in den Bauch.  Großartig!

Normalerweise sind alle Riesen sehr groß. Aber Munkel Trogg ist klein. Er hat es nicht einfach, denn mit seiner Größe hat er einige Defizite in der Riesenwelt. Zum Beispiel kann er nicht alle Arbeiten verrichten, weil er dafür zu klein ist und er braucht eine Erhöhung zum Essen. Außerdem machen sich die anderen Riesen oft lustig über ihn und treiben ihre Scherze. Sie sagen, er sei nur so groß wie ein Mensch. Munkel macht das neugierig. Er will unbedingt einmal ein Mensch sehen. Vielleicht gehört er ja zu denen und wurde nach seiner Geburt von Elfen vertauscht. Heimlich macht er sich auf den Weg zu den Kleinlingen. Na das kann ja was werden!

Die Geschichte ist wirklich niedlich, spannend und witzig erzählt. Der Schreibstil ist einfach, flüssig und zieht einen gleich ins Buch hinein. Man kann sich richtig schön hineinfallen lassen in das skurrile Abenteuer, welches Kindern auch eine ganz tolle Botschaft vermittelt: "Man kann alles erreichen, auch wenn man Defizite hat und man kann ein richtiger Held sein, auch wenn man nicht wie alle anderen ist oder gerade weil man nicht so ist. Außerdem können Defizite auch Stärken sein und jeder ob groß oder klein ist etwas ganz Besonderes und jeder findet den Platz in der Welt, der für ihn der Richtige ist."

Fazit: Ein spannendes, witziges, knuffiges Buch mit außergewöhnlichen Illustrationen und einer großartigen Geschichte, die eine tolle Botschaft vermittelt! Unbedingt lesen!




Munkel Trogg und der fliegende Esel Band 2
Das Buch "Munkel Trogg: Der kleinste Riese der Welt und der fliegende Esel" ist Band 2 einer Triologie. Das Buch ist von Janet Foxley geschrieben, 256 Seiten lang und beim Fischerverlag erschienen.

Die Illustrationen sind total witzig und skurril und jede Leseseite ist mit Riesendreck und Fingerabdrücken überzogen. Das macht wirklich Riesenspaß!

Das Buch hat folgende Literaturpreise erhalten:

Munkel Trogg. Der kleinste Riese der Welt‹:
Nominiert für den Waterstones Children’s Book Preis 2012
Nominiert als Stockton on Tees Children’s Book of the Year 2012
Nominiert für den Leeds Book Preis 2012
Nominiert für den Sheffield Children’s Book Preis 2012

›Victoria Street No. 17‹:
Ausgezeichnet mit der Ulmer Unke 2016 in der Kategorie ›Jüngere Leser‹

Munkel ist nun der weise Mann, aber viele Riesen hören trotzdem nicht auf ihn und tun ihn als kleinen Spinner ab. Dabei hat Munkel herausgefunden, dass die Riesen in einem Vulkan leben, der zu jeder Zeit ausbrechen kann. Wie soll er sein Volk überzeugen und retten? Vielleicht kann seine Menschenfreundin ja helfen und sich als Esel verkleiden, denn dem sagenumwobenem, fliegenden Esel müssen die Riesen doch einfach glauben!

Auch Band 2 ist  spannend und witzig geschrieben. Der Schreibstil ist flüssig und einfach. Wieder einmal schafft es die Autorin einen gleich in das skurrile Abenteuer hineinzuziehen. Munkel wächst dabei wieder über sich hinaus und zeigt allen das er, obwohl er klein ist, große Taten vollbringen kann.

Fazit: Ein spannendes, witziges Buch mit lustigen Illustrationen, wo ein kleiner Riese über sich hinauswächst! Leseempfehlung!

Sonntag, 20. November 2016

Weihnachten mit Kindern backen





Das Buch-Set "Weihnachten mit Kindern Backen" von Dr. Oetker besteht aus einer Weihnachtsdose, Ausstechformen und einem Backbuch.

Die Schmuckdose ist mit ca. 23x17cm ziemlich groß und hat ein total niedliches, witziges Motiv. Die Qualität ist mittelmäßig. Es kommt schon mal ein kleiner Kratzer oder eine kleine Beule hinein, wenn man nicht vorsichtig ist. Aber für den Preis absolut super!

Die 3 Ausstechformen haben einen Anti-Rutsch-Silikonrand sind groß und haben eine schöne Qualität. Es macht Spaß damit zu arbeiten.

Das Backbuch ist 64 Seiten lang, hat eine gute Softcoverqualität und schöne dicke Leseseiten mit Glanz. Enthalten sind ca. 22 Rezepte und zu jedem Rezept gibt es ein großes, farbiges Foto.

Die Rezepte kommen mit wenigen Zutaten aus und sind kinderleicht und schnell hergestellt. So gelingen auch dem größten Backmuffel schnell ein paar leckere Plätzchen. Für Die bunten Plätzchen mit Zuckerperlen, Lebkuchenmännchen, Hexenhaus und Weihnachtsmanngesichter mit Fondant lassen Kinderaugen strahlen. Es treffen sich hier viele klassische Rezepte wie Spritzgebäck, Lebkuchen, Zimt-. Butter- und Zitronenkekse und ganz viele Rezepte mit Puderzuckerguss. Bis auf die Pistazientaler sind aber keine außergewöhnliche oder neuartigen Ideen dabei, was ich wirklich schade finde, weshalb es einen Stern Abzug gibt. Dennoch haben wir hier ein super süßes Set, was sich für den günstigen Preis auf jeden Fall lohnt zu kaufen. Auch eine tolle Geschenkidee!

Fazit: So gut wie keine neuen Ideen, aber dennoch ein tolles Set mit schöner Schmuckdose, guten Ausstechförmchen und einem Backbüchlein mit leichten Rezepten, die mit wenigen Zutaten auskommen und kinderleicht zuzubereiten sind. Eine süße Idee zum günstigen Preis!


Zimt und weg







Das Buch "Zimt und Weg" ist das 1. Band eines Jugendbuches von Dagmar Bach. Das Buch ist 320 Seiten lang und beim Fischerverlag erschienen.

Das Cover ist absolut genial, denn es hat den Weg-Effekt! Wenn man den durchsichtigen Umschlag entfernt, sieht man nur noch eine Viktoria und wenn der Umschlag am Buch befestigt ist, haben wir beide mit jeder Menge Zimt und Chaos. Die Hardcoverqualität ist wirklich sehr gut und es sind auch schöne dicke Leseseiten enthalten.

Victorias Leben gibt es doppelt. Sie riecht nämlich einen Zimtschneckenduft und *Schwupps* springt sie in ein Paralleluniversum, wo sie zwar immer noch Viktoria ist, aber dort ist trotzdem alles ganz anders, denn hier lebt sie bei ihrem Vater, hat jede Menge Geld und ist mit der oberflächlichen Claire befreundet, die sie in ihrer Welt überhaupt nicht ausstehen kann. Und dann hat ihr Vater auch noch so ne Barbie als Freundin. Leider kann sie das Springen nicht beeinflussen und so fiebert sie nach dem nächsten Zimstschneckenduft, der sie wieder an ihren Ort befördert. Doch was passiert eigentlich wenn sie weg ist? Oh nein, denn dann ist in ihrer Welt eine andere Viktoria und die sorgt dafür mächtig viel Chaos und Ärger. Beide Viktorias haben sich nämlich auch noch verliebt und ein Event naht, wo sie unbedingt einen Begleiter brauchen. Na das kann ja was werden!

Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig, angenehm und in einfacher Sprache. Die Story ist humorvoll und steckt voller Fantasie. Sie ist absolut für Teenie-Girls geschrieben. Teilweise war es mir sogar etwas zu viel Pubertät. Aber Ich konnte mich wundervoll in Viktoria hineinversetzen und fühlte mich selbst wieder in meine Teenagertage zurückversetzt mit all den Problemchen, dem ersten Schwarm und der ersten Liebe. Das war wirklich sehr interessant. Das Buch ist auch sehr humorvoll und absolut positiv geschrieben. Ich hatte von Anfang bis Ende ein Lächeln im Gesicht beim Lesen. Die ganze Familie ist mega schräg, was auch für den ein oder anderen Schmunzler sorgt. Besonders für Junge Leserinnen ist die Buchserie geeignet, aber auch für alle die nochmal emotional in die Teenagerzeit schlüpfen möchten. mit der 1. Liebe, einer schrägen Familie und Sprünge in ein Paralleluniversum. Viktorias Mutter, die im Buch England über alles liebt, hat mich sogar dazu verführt englisches Shortbread zu backen beim nachmittäglichen Teegenuss, aber auch auf Zimtschnecken bekommt der Leser Hunger. Am besten schon vorher besorgen!

Fazit:
Eine fantasievolle, zimtschneckige Geschichte, die mit einem flüssigen, angenehmen Schreibstil überzeugt. Manchmal war sie mir ein wenig zu sehr Teenie, aber besonders für Teenie-Girls ist das Buch absolut geeignet und zauberhaft. 


Mittwoch, 16. November 2016

Muttertag





Das Buch "Muttertag" von André Mumot ist 496 Seiten lang und beim Eichbornverlag erschienen.

Zunächst fällt das unheimlich eindringliche und sehr gut umgesetzte Cover ins Auge, welches mich von Anfang an für das Buch begeistert hat. Der Umschlag des Hardcovers ist abnehmbar und enthüllt ein schwarzes Exemplar, welches eine sehr gute Buchbindung aufweist und schöne dicke Leseseiten im Innenteil hat.

Das Buch handelt von einer verlassenen Villa, von einem seltsamen Dorf und vertuschten Experimenten. Gläubige Fanatiker verstecken sich und beten ein Mädchen an, welches vermisst wird. Eine Sekte kehrt zurück um ihre lange gesponnenen Pläne zu beenden. Der augenscheinlich harmlose Rentner Korff gerät ins Visier und deshalb ist seine Familie zusätzlich in Gefahr. Alle Wege führen zu einer Mutter, die skrupellos ihre Fäden spinnt.

Das Buch entlockt mir ein Seufzen, denn es lässt mich mit sehr gemischten Gefühlen zurück.  Der Schreibstil von Andre Mumont ist sehr anstrengend mit vielen Protagonisten, Handlungssträngen und einem schnellen Perspektivwechsel. Am Ende des Buches befindet sich eine Personenaufstellung. Ein wichtiger Hinweis, denn ich hab diese nicht gleich gesehen und mir eine Liste selbst mit den ganzen Protagonisten geschrieben, damit ich den Überblick nicht verliere.  Somit ist das Buch auf keinen Fall etwas für gerade mal nebenher zu lesen oder sich einen entspannten Abend zu machen. Man muss schon stehts konzentriert sein. Ich bin mir sicher das diese komplexe Konstruktion dem Autor sehr viel Mühe gemacht hat und sehr viel Herzblut in dem Werk steckt und dies möchte ich auch würdigen und erwähnen. Dennoch denke ich, dass man ein Fan des Stils sein muss, den ich mir viel besser als Kinofilm vorstellen könnte. Man hasst oder liebt wohl die ganze Art der Aufmachung, die mich persönlich leider nicht überzeugen konnte. Dennoch wird dem Leser schon auch ein interessantes Thema geboten und das Buch ist sehr vielschichtig und man kann es dem Genre Roman, Krimi und Horror zuordnen. Alle Elemente sind vertreten. Bis über die Hälfte des Buches bauen sich die Handlungsstränge und unterschiedlichen Personen auf. Ich habe oft mir die Haare gerauft und fast aufgegeben, doch dann wurde ich immer wieder mit Spannung belohnt. Aber es bleibt bei einem widerholten Anfüttern und ein stetiger Wechsel zwischen zähem Aufbau und Spannung. Emotional konnte ich leider keinen Bezug zu einer Person aufbauen. Es waren einfach zu viele und es ging auch emotional nicht tief genug, als das ich wirklich hätte mein Herz an eine Person verschenken können. Gerade die tiefe emotionale Verbindung mit Gefühlen und Gedanken sprechen mich bei einem Buch aber sehr an. Das konnte mir diese Story leider nicht bieten. Zum Ende hin wurde es tatsächlich dann noch interessanter, auch chaotischer und die ganzen Handlungsfäden wurden gut aufgelöst. Jedoch sind mir einige Fragen noch geblieben. Ich bleibe etwas durcheinander zurück und kann das Buch in seiner ganzen Art nicht wirklich zuordnen, weshalb ich eine mittlere Bewertung gebe.

Fazit: Sehr anstrengender Schreibstil. Sehr viele Personen und Handlungsstränge, jedoch spannendes Thema mit viel Mühe des Autors konstruiert. Man muss den Stil einfach mögen. Mich lässt das Buch mit gemischten Gefühlen zurück, weshalb ich es im Mittelfeld einstufe.