Montag, 12. Februar 2018

Einer von uns



Das Buch "Einer von uns" von Daniel Magariel hat einen Umfang von 172 Seiten und ist bei C.H. Beck erschienen.

"Wir haben den Krieg gewonnen", sagt der Vater zweier Brüder und meint damit die Schlacht um die Scheidung und das Sorgerecht. Die Jungs und der Vater verlassen das Land und beginnen ein neues Leben in Mexico Albuquerque. Zwischen Drogen und Gewalt schützen die Brüder sich gegenseitig und müssen schon bald ums Überleben kämpfen.

Das Werk ist unglaublich emotional, verstörend, erschreckend und in sich so stimmig, dass man denkt die Geschichte beruht auf Tatsachen. Der Autor schafft es den Leser so stark in seinen Bann zu schlagen, dass er schon bald denkt, er wäre selbst einer der Kinder und er kämpft mit der Verzweiflung und gegen die Hoffnungslosigkeit, die das komplette Dasein überrollt. Für mich hatte das Werk eine herrliche Retro-Stimmung der 60er, die mich selbst an meine Kindheit erinnerte, im Positiven, wie auch im Negativen. Schöne Fassade und grausame Geheimnisse, die niemals ans Tageslicht kommen. Das Werk berührt tief und stimmt nachdenklich. Solche Dinge geschehen und wir sollten nicht die Augen davor verschließen. Es ist schrecklich zu lesen wie die Kinder ihre Eltern bedingungslos lieben und zum Spielball werden und wie jeder Hilferuf im Keim erstickt wird, ein Ende niemals in Sicht kommt und die letzte Hoffnung stirbt.

Fazit: Ein unglaublich berührendes, emotionales, verstörendes Werk, welches nachdenklich stimmt und dem Leser die Augen öffnet. Eine außerordentliche Leseempfehlung!

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