Mittwoch, 12. Juli 2017

Lilith Töchter, Adams Söhne




"Lilith Töchter, Adams Söhne" von Georg Adamah ist 374 Seiten lang und beim Redrumverlag erschienen.

Das Softcover erinnert mich von dem glänzenden, nicht sehr robusten Cover und von der Druckart und Aufmachung an ein selfpublishing Buch. Also im Ganzen ist die Qualität nicht so doll, aber die Leseseiten sind mitteldick und die einzelnen Abschnitte sind ordentlich gegliedert.

Ich mag den Redrumverlag sehr, der individuelle, teils harte Lektüre veröffentlicht, jedoch habe ich bei Lilith Töchter, Adams Söhne mit einem anderen Genre gerechnet. Ich dachte ich lese einen Thriller oder anderweitigen Hardcore, aber es handelt sich bei dem Buch um ein Beziehungsdrama.

Georg ist schon im gehobenen Alter und steht beruflich Fest im Leben. Allerdings so fest dann auch wieder nicht, denn eine leichte bis mittelstarke Briese bringt ihn bereits zum Wanken. Frauen sind sein großes Laster und zugleich sein Untergang. Da gibt es seine Exfrau, die er mit samt den Kindern für seine Geliebte verlassen hat. Und da gibt es Susanna die Geliebte, die nun seine große Liebe im Leben zu sein scheint, ihn aber nun unverhofft verlässt. Was soll Georg nun ohne eine Frau im Leben anfangen? Er muss sich natürlich eine neue suchen! Doch Susanna spielt mit ihm und Georg kann sich nicht aus ihren Fängen befreien. Ob Georg es wohl schafft Lilith Töchtern zu entkommen?

Der Schreibstil von Georg Adamah ist sehr flüssig und fesselnd, jedoch konnte ich mit dem Hauptcharakter der Geschichte so rein gar nichts anfangen. Georg aus dem Buch ist ein erbärmlicher Versager, ein richtiger Jammerlappen der sich ständig selbst bemitleidet und mit sich selbst im Leben nichts anfangen kann. Sein ganzes Dasein macht er von seiner Ex oder auch generell von Frauen abhängig. Die Töchter der Lilith welche er in seinem Leben durch seinen Charakter anzieht und verfällt, spielen mit ihm, jede auf ihre Art und Weise. Aber keine spielt fair, alle trampeln mehr oder weniger auf Georg herum, was zumindest aus seiner Sicht so dargestellt wird und was ich nicht einmal verurteilen kann, da Georg einfach so "Mimimi" ist und sich völlig gehen lässt. In meinen Augen hat er es nicht anders verdient. Vielleicht ist meine Kritik zu hart und andere Leserinnen und Leser können mehr mit Georg anfangen, der mir leider durchweg auf die Nerven ging. Das ist genau die Art Mann mit dem ich niemals eine Beziehung führen würde und vielleicht ist das genau der Punkt meines Missmutes bei dieser Geschichte, die ansonsten durchweg gut geschrieben ist und bei Lesern von Beziehungskisten und mit einer höheren Empathie in dem Bereich sicherlich Anklang findet. Was mir jedoch sehr gut gefallen hat in der Geschichte, sind die immer wieder kehrenden, erotischen Szenen, die teilweise auch in recht rauem, harten Ton und hoher Intensität geschrieben sind. Diese Abschnitte sind durchaus anregend, spannend und interessant. Wenn die Hauptfigur Georg nicht gewesen wäre, die das ganze Buch nun mal ausmacht, wäre ich absolut zufrieden gewesen mit der Geschichte. So kann ich jedoch für mich das Werk nur im Mittelfeld einordnen.

Fazit: Jammerlappen Georg, der Hauptprotagonist des Buches, war so gar nicht mein Fall und ging mir durch seinen Charakter auf die Nerven. Er ist halt voll die Pussy. Dafür haben mir die erotischen Szenen und der Schreibstil des Autors sehr gut gefallen. Wer Georg mag, wird dieses Buch lieben, wer ihn nicht mag und mit Beziehungsdramen nur sehr wenig anfangen kann, der wird wie ich in seiner Meinung sehr gespalten sein und das Buch im Mittelfeld einordnen.


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