Sonntag, 30. Oktober 2016

Adam der Affe

Das Buch "Adam der Affe" von Wolfgang Wambach ist 132 Seiten lang und bei epubli erschienen.  Empfohlenes Lesealter 8-12 Jahre

Die Hardcoverausgabe hat ein schönes, dickes Cover, jedoch finde ich die Leseseiten zu dünn. Die Illustrationen im Buch sind sehr nostalgisch, wie man sie aus alten Kinderbüchern der 50er-70er Jahre kennt. Der Retro-Stil gefällt mir.

Der 13-jährige Kenny ist stumm und verständigt sich mit Gebärdensprache. Er ist leider ein Außenseiter. Die Umwelt lehnt ihn wegen seiner Behinderung ab. Als er eines Tages einen Affen im Zirkus entdeckt, der auch die Gebärdensprache kann, ist er absolut erstaunt und will seinen Augen nicht trauen. Kenny erfährt das der Affe das Gebärden von einem Wissenschaftler gelernt hat. Der Zirkusdirektor behandelt Adam den Affen total schlecht und er quält ihn. Durch einen Unfall kann Adam fliehen und rettet dabei sogar noch Kenny, der zur gleichen Zeit am Ort ist. Adam wird für den Unfall verantwortlich gemacht und in den Medien als blutrünstige Bestie dargestellt. Er muss unbedingt zum Wissenschaftler. Eine spektakuläre Flucht beginnt.

Das Buch handelt von einem besonderen, behinderten Kind, welches von seinem Umfeld nicht akzeptiert wird und wir lernen Adam den Affen kennen, der gequält und als Bestie missverstanden wird. Integration und Tierschutz, zwei ganz wichtige Themen, die ich vereint in einem Kinderbuch absolut großartig finde. Es geht auch um Freundschaft zwischen Tier und Mensch und um Dinge die möglich sein können in der Zukunft. Pädagogisch finde ich das Buch absolut lesenswert, obwohl ich manche Worte und Stellen in dem Buch für Kinder etwas schwierig fand. Mein Sohn (10) hatte mit ein paar Worten beim Lesen Probleme. Teilweise fand ich die Geschichte auch etwas zu unrealistisch und übertrieben, was aber bei einem Kinderbuch dennoch auch sein darf, da Fantasie in Kinderbücher auch mit hineingehört. Mein Sohn, der selbst Autist ist und lange Zeit unterstützend Gebärdensprache benötigte ist auf jeden Fall von dem Buch begeistert und konnte sich sehr gut mit dem Helden Kenny identifizieren. Das Nachwort besteht auch noch aus lehrreichen, wissenswerten Informationen und tollen Fotos über die großen Menschenaffen. So können die Kinder sich noch tiefgehender mit dem Buch auseinandersetzen und etwas lernen.

Fazit: Die zentralen Themen Tierschutz, Integration, Freundschaft, ein Held mit einer Behinderung sind absolut großartig und pädagogisch wertvoll. Trotz leichter Kritik wg teilweise zu schweren Wörtern und unrealistischen, teils zu übertriebenen Szenen, ist das Buch spannend und regt zum Nachdenken an. Lehrreiche Informationen gibts auch noch im Nachwort zum Menschenaffen. Lesenswerte Kinderliteratur!




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