Freitag, 13. Mai 2016

Essen? Nein Danke!






Das Buch "Essen? Nein Danke!" von Maureen Steward ist 160 Seiten lang und kommt vom Ravensburger-Verlag.


Rebecca kippt mit 35kg um und landet im Krankenhaus. Sie ist magersüchtig, will es sich aber nicht eingestehen

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Das Buch beginnt mitten in der Magersucht von Rebecca. Ihr Gewicht ist extrem niedrig, aber im Buch kommt es so rüber das bei 1,65m 40kg normal sind. Ich fühl mich nun richtig fett und ich glaube das es anderen Mädels auch nicht anders geht und das Buch durchaus triggern kann, zumal auch viele Tipps und Tricks beschrieben sind, die einen auf dumme Gedanken bringen und noch mehr in die Essstörung reiten können. Was völlig überholt ist, ist die Sache mit Abführmittel abnehmen zu wollen. Man verliert nämlich nur Wasser und das Essen wird trotzdem verdaut. Schlecht recherchiert im Buch, denn dort heißt es das Essen wird durch den Durchfall ausgeschieden und nicht verdaut, was absolut nicht stimmt. Die Zwänge von Rebecca haben viel mit Kontrolle zu tun, was gut dargelegt ist. Aber nicht jede Magersüchtige hat solche Zwänge. Außerdem fehlen mir in diesem Buch die Gefühle von Rebecca. Wie ist es zur Magersucht gekommen und wie geht es weiter? Wie kam es zu den Farb- und Zahlenzwängen? Der Schluss ist für mich auch nicht ganz stimmig und lässt mich etwas ratlos zurück. Geheilt kommt mir Rebecca nicht vor. Es ist irgendwie nicht ganz glaubwürdig das nach einem Krankenhausaufenthalt alles wieder gut ist. Komplett die Therapie, das Entlassungsgewicht und das sie einfach wieder mit dem Essen anfängt sind falsch recherchiert. Wenn es doch nur so einfach wäre. Aber warum schreibt man ein Buch über Essstörungen wenn man sich nicht auskennt? Für Teenies als Abschreckung ist das Buch gut geeignet , aber nicht für Betroffene und Angehörige. Der Schreibstil an sich ist sehr flüssig und ich konnte mich gut in Rebecca hineinversetzen. Ich sah alles bildlich vor mir und hab das Buch auch fast an einem Tag durchgelesen. Schade das mich der Inhalt nicht überzeugen konnte.


Fazit: Schreibstil sehr flüssig und Personen sowie Orte bildhaft dargestellt. Leider zu wenig Emotion und Hintergründe, teilweise Halbwahrheiten, falsche Angaben und triggernde Tipps und Tricks sowie Gewichtsangaben. Konnte mich nicht überzeugen und deshalb wird das Buch von mir auch nicht empfohlen! 

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