Montag, 11. Mai 2015

Carob (Johannisbrot)






Carob wird gewonnen aus dem Johannisbrotbaum, auch Bockshörndlbaum (Ceratonia siliqua), Karubenbaum, Karobbaum, Bockshorn oder Soodbrot genannt. Der biblische Name Johannisbrot soll auf Johannes dem Täufer zurückgehen, der sich in der Fastenzeit in der Wüste von diesem Baum nährte. Johannisbrot wird seid tausenden von Jahren von Menschen gegessen und als Futter für Tiere verwendet. 


Der Johannisbrotbaum gehört zur Pflanzenfamilie der Johannisbrotgewächse (Caesalpiniaceae). Er ist ein äußerst hitze.- und trockenresistenter Baum, der 10-20m groß wird und im Mittelmeerraum und Vorderasien verbreitet ist. Der Karobbaum ist mit Bohnen und Erbsen, aber auch mit Akazien verwandt und  bildet Früchte die anfangs grünlich und bei voller Reife glänzend schokoladenbraun werden. Eine Hülsenfrucht ist 10-30cm lang, gerade oder gebogen mit einem wulstigen Rand und ledriger Schale. Die Früchte können monatelang am Baum hängen gelassen werden, da sie ab der Befruchtung eh ein Jahr benötigen um zu reifen. Im September wird geerntet, bevor die Früchte dunkelrot, fast schwarz, überreif zu Boden fallen. 75kg bis 250kg pro Baum sind an Ernte möglich. In jeder Frucht befinden sich 10-15 Samen. Das Fruchtfleisch nennt man Carob und es ist am Anfang weich und süß und wird mit der Zeit hart und ist dann lange haltbar. Im Erntegebiet werden die Früchte frisch oder getrocknet verspeist oder zu Saft (Kafan) gepresst oder zu Alkohol und Sirup verarbeitet. Wegen dem am Ende oft bitteren Geschmack, wird nur das Mittelteil grob zerkleinert, geröstet und zu Johannisbrot-Mehl vermahlen. Das Fruchtfleisch wird zu Carobpulver vermahlen, welches gut verschlossen bis zu mehrere Jahre haltbar ist. Damit alle Inhaltstoffe enthalten sind, sollte man darauf achten das Pulver in Rohkostqualität zu kaufen. Die Kerne des Baumes werden zu Pulver vermahlen, welches man Carubin nennt und als ein technologisches Verdickungsmittel genutzt wird. Es ist fünfmal so quellfähig wie Stärke und kommt als Bindemittel und Stabilisator in viele Nahrungsmittel zum Einsatz. Auf Lebensmittel wird es als E410 gekennzeichnet. Darüber hinaus haben die Kerne bis heute Bedeutung als Gewichtsmaß für Gold und Edelsteine. Sie wurden schon im Altertum als Gewicht verwendet, weil sie unabhängig von der Größe immer genau 0,18 g wiegen. Genau diese Gewichtseinheit ist heute weltweit als "Karat" bekannt. Der Name Karat leitet sich vom lateinischen Namen des Baumes Ceratonia ab.



Carobpulver ist sehr gesund und enthält zahlreiche Nährstoffe. Man kann es als Alternative für Kaffee und Kakao nutzen und Carobschokolade, Getränke, Desserts und andere Süßspeisen damit zubereiten. Es kommt überall zum Einsatz wo man Kakao nehmen würde, selbst beim Backen. Zudem kann man es durch seine natürliche Süße auch als Süßungsmittel verwenden. Als Bindemittel nimmt man 1 Gramm Pulver für ca. 50 ml kalte Flüssigkeit. Bei warmen Flüssigkeiten benötigt man etwa die doppelte Menge. 


Anders als beim Kakao ist das Carob frei von anregenden Substanzen wie Theobromin und Koffein oder Teein  und somit ideal für Kinder geeignet. 


U.a. enthält es ß-Carotin, Eisen, Magnesium, Kalium und Calcium, Vitamin A und B2. Carob Pulver besteht aus 35-40 Prozent hochmolekulare Kohlenhydrate (Balaststoffe und Stärken), 7  Prozent Proteine, 3,5 Prozent Minerallstoffe und 1 Prozent Fett.  


Wie man sieht enthält Carob kaum Fett und auch wenig Natrium. Dafür aber viele Balaststoffe. Es ist kalorienarm (100 g Carob enthalten etwa 255 kcal) und deshalb auch ein super Produkt für Menschen, die ihr Gewicht halten oder reduzieren möchten und auch für Diabetiker geeignet. Durch seine natürliche Süße kann man bei Rezepten zudem die Menge der Süßungsmittel verringen. 


Man vermutet das der Fettstoffwechsel und Blutzuckerspiegel positiv durch Carob beeinflusst werden. Zudem kann Carob bei regelmäßiger Einnahme darmregulierend wirken bei Durchfall oder Verstopfung. 


Carob ist Lactose-, Cholesterin- und Glutenfrei und somit auch von Allergikern nutzbar.


Carob ist vom Geschmack her nicht so bitter wie Kakao sondern süß-karamellig. Man muss es selbst einmal probiert haben. Es gibt Menschen wie mich und mein Sohn die Carob lieben, während andere doch lieber zu Kakao tendieren. Zur langsamen Umgewöhnung kann man anfangs halb Carob und halb Kakao verwenden. 



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